Hier meine Musik zu "Krabat":

Krabat - Musik.zip
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Und hier meine (meiste) sonstige Musik:

Musik.zip
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Standby

Ein Schildkröte im Panzer

Eine Schnecke im Haus

Ein Mensch im Standby-Modus

Alle Lichter sind aus

Die vernünftigste Konfiguration eines Menschen

Denn so kann er nicht abstürzen

und er ist in guten Händen

so bei sich

eigentlich


Aber dann schlägt ihm die Stille ins Gesicht

wie ein riesiger leerer Sturm

Und das Nichts schaut ihn an und sagt:

Ich hab den längeren Atem, ich kann warten, du bist gar nichts,

denn wir reden von Milliarden von Jahren, okay?

In einer schöneren Geschichte würde er Größe zeigen

Doch leider ist die hier zu wahr, um schön zu sein


Er sieht ihn vor sich, er malt ihn sich aus

Seinen Frust als alter Mann

Dessen Lebensleistung ist,

zu beweisen, dass man

jahrelang die Luft anhalten kann


Atmen, hochfahren, laufen und rennen

Wer aufhört zu erfrieren, wird nicht gleich verbrennen

Standby-Modus (Instrumental).mp3
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Der Typ, der bei Tetris die Steine wirft

Manchmal ist es mein sehnlichster Wunsch, unsere Zeit zu zerknüllen.

Stattdessen steh ich hier unten und versuche Reihen zu füllen.

 

Ich weiß, dass es nicht geht, weil es die Regeln verletzt, doch

trotzdem such ich immer wieder fieberhaft einen Reset-Knopf,

der das Ganze mit einem Klick und unverzüglich jetzt stoppt.

 

Aber anscheinend bleiben mir wirklich nur die Pfeiltasten.

Es passt alles nicht zusammen da oben,

ich vermute schon dunkle Seilschaften,

denn die ergeben am meisten Sinn.

Kann es sein, dass von allen Stimmen die gutherzigen die kleinsten sind?

 

Manchmal wär ich gerne der Typ, der bei Tetris die Steine wirft...

Andererseits vermute ich, dass dieser Typ alleine stirbt.

 

Video zum Gedicht: hier

 

 

So sehr beieinander

Ich kenne diese Melodie.

Aber so wie man die Luft erst spürt, wenn der Wind sie wehen lässt

Kann ich sie erst hören, seitdem du in meinem Leben bist.

 

Ich will chronisch ehrlich zu dir sein und frage mich, wie ehrlich es geht

Wenn ich das Eis breche, liegen mir dann nicht die Scherben im Weg?

Glück zu packen fühlt sich immer vorschnell an

Für den, der sich sofort hundert Probleme vorstellen kann!

Ich bin ein Maler, der Bilder gar nicht erst malt, nur damit sie nie verschleißen

Wenn ich dieses Band knüpfe, könnte es zerreißen

(könnte ich zerreißen)

 

Aber was will ich, wenn nicht diese Nähe?

 

 

Unverwundbar

Als das Kind Kind war,

blickte es nach oben in den Himmel, wenn es schneite,

und so ist es immer noch

will ich nach oben blicken, wenn es schneit

Immer noch verleiht mir Schnee das Gefühl, es sei meine Zeit

Und von meinem Standpunkt aus ist sie das immer

Das Zentrum des sichtbaren Universums ist mein Zimmer.

Und ja, das ist ausdrücklich eine Flucht, ich ziehe mich zurück -

natürlich, soll ich etwa fröhlich warten, bis es mich erdrückt?

Stattdessen trink ich Tee, schreib einen Brief und freu mich, dass alles stimmt,

bei mir im Kleinen. Egal, wie sich der Rest der Welt benimmt.

 

Und es ist kompliziert für jeden,

der aufwächst mit dem Gefühl,

als Einziger nicht die Regeln

zu beherrschen und das Kalkül,

das bei allen anderen angeboren wirkt oder besser gesagt einprogrammiert.

Ich hab von Schauspielern bis Fundamentalopposition alles probiert,

deshalb an alle Spinner und Außenseiter,

Grauzonenkollegen: egal wie oft ihr da draußen scheitert,

wenn jemand stärker wirkt, glaubt dieser Position nicht;

niemand taugt als Vorbild, für den Träumen keine Option ist!

 

Leute raten mir, ich soll nicht weiter denken als sowieso schon

Dennoch träum ich mich einfach zu gern in deine Zukunftsvision.

Ja, ich weiß, sie wird wahrscheinlich so bald nicht wahr

Imagining the future is a kind of nostalgia

Aber vielleicht sind wir zu streng; warum klingt "Träumer" beleidigend?

Es beschreibt Dinge, die uns allen zu eigen sind

Wenn nicht heute, dann hatten wir sie als kleines Kind

Und als das Kind Kind war, wusste es, wie frei wir sind!

 

Video

Das Gedicht wurde ursprünglich als Raptext geschrieben - hier der fertige Track :-)
Unverwundbar.mp3
MP3 Audio Datei 5.7 MB

 

 

Warum ich Tagebuch schreibe

So viele leere Namen, die eigentlich auch schon damals leer waren,

immer wieder die Frage, wo ich diese Courage hernahm;

wäre meine Jugend ein Zimmer, wär es randvoll mit Gerümpel.

Wie viele Chancen hab ich nicht nur vergeben, sondern zertrümpelt...

 

Man verlässt sich gerne auf sein Gedächtnis, aber zu Unrecht.

Nur die festgehaltenen Worte und Gefühle sind grundecht,

denn dein Gehirn hat über Schwächen schon immer hinübergeguckt,

und ein Bild sagt mehr als tausend Worte,

aber lügt wie gedruckt!

 

Scheint so, dass ich mich umgeben von Idioten wähnte -

eine Attitüde, für die ich mich heute in Grund und Boden schäme,

nicht nur für die Arroganz, sondern auch, weil ich, wenn es so was gäbe,

selbst eindeutig den Preis für den allergrößten Idiot bekäme...

Ich hab meine Fehler schwarz auf weiß,

amtlich sozusagen, nicht bestechlich, nicht verzerrbar stehen da Antworten auf Fragen,

die ich mir erst heute stellen kann,

weil ich mich mir erst heute stellen kann.

Und wie seltsam jeder Satz, jeder Gedanke dieses Jungen auf diesen Mann jetzt wirkt,

zeigt, dass sich da der Beweis, dass man sich ändern kann, verbirgt.

Denn im Umkehrschluss steht zwischen den Fehlern, die ich schwarz auf weiß hab,

zwischen den Zeilen, dass ich seitdem einiges erreicht hab.

Episoden „passieren“ einem nicht nur passiv,

man steht nicht nur daneben,

man richtet sich ein, man wohnt in ihnen.

Deshalb sagen Leute, man soll nicht in der Vergangenheit leben -

aber doch nicht ohne sie.